toujou
+49 911 23980-870
13.04.2023 Mathias Bolt Lesniak

10 Tipps für eine gelungene Website-Navigation

Ihre Website haben Sie aus einem bestimmten Grund. Sie möchten, dass Ihre Besucher etwas für Sie tun: Ihren Blog lesen oder Ihr Produkt kaufen. Das Letzte, was Sie in Ihrem Sinne wäre, ist dieses Ziel zu untergraben durch eine undurchsichtige Website-Navigation. Denn eine gelungene Website-Navigation bringt Ihre Besucher so schnell und einfach wie möglich zu den gewünschten Informationen. Um diese Erwartungen der User zu erfüllen, gibt es einige bewährte Grundsätze, die Sie beherzigen können.

Beispiel für eine Website-Navigation

Grundsätzlich sollten Sie sich immer fragen, was dabei am wichtigsten ist. Auch wenn es sich aufregend und avantgardistisch anfühlen mag, die Regeln zu brechen und mit den Erwartungen der Menschen zu spielen. Es ist wirtschaftlich sinnvoll, die Aufmerksamkeit Ihrer Besucher:innen zu gewinnen und zu beizubehalten, anstatt sie zu frustrieren oder gar zu verlieren. Denn sich zu verirren, macht keinen Spaß. 

Im Laufe der Jahre haben sich Grundpfeiler herausgebildet, was wo auf Websites hingehört. Andere bewährte Verfahren werden durch den schwierigsten aller Kunden definiert: die menschliche Psychologie.

1. Betrachten Sie Ihre Website als einen Informationsbaum

Von der ersten Seite an geht es beim Erstellen einer Website um die Priorisierung von Informationen. Während die ersten Websites im Internet eine Übung in Höflichkeit waren, indem sie den Besucher auf der Website willkommen hießen und ihm für seinen Besuch dankten, entdeckten die Website-Besitzer im Laufe der Zeit, dass User viel mehr an dem interessiert sind, was sie überhaupt zu Ihnen geführt hat.

Auf der Startseite erfahren User, worum es auf der Website geht. Die anderen Seiten Ihrer Website vertiefen das gleiche Thema und beantworten die Folgefragen.

Der User wird wahrscheinlich ein Ziel im Kopf haben, wenn er Ihre Website besucht. Indem Sie die Informationen gliedern, helfen Sie ihm oder ihr auf dem Weg dorthin. Auf jeder Seite, die der User besucht, fragt er oder sie sich, ob er oder sie dem Ziel näher gekommen ist. Ihre Aufgabe als Website-Betreiber:in ist es, diese Informationen zur Verfügung zu stellen, um diese Entscheidung zu treffen.

Der Weg zu Ihrer Website ist ein Weg zu immer mehr Details. Stellen Sie sich vor, Ihre Website ist ein Baum, und Ihre Besucher beginnen am Stamm, gehen dann auf einen Ast, finden einen Zweig und dann genau das Blatt, nach dem sie gesucht haben!

Exemplarischer Aufbau einer Website-Navigation

2. Erinnern Sie sich an die Oldies - aber vergessen Sie nie die Neulinge

Mit Oldies und Neulinge sind in diesem Fall nicht alte und junge Menschen gemeint. Wir haben vielmehr User mit unterschiedlichem Erfahrungsstand bei der Nutzung Ihrer Website im Sinn.

Die Oldies kennen Ihre Website bereits. Sie werden bei der Entwicklung eines guten Navigationssystems nicht im Mittelpunkt stehen, es sei denn, es geht darum, ihnen Zeit zu sparen (obwohl auch das ein guter Grund ist!). Oldies kennen bereits das Menü und die Informationshierarchie auf Ihrer Website. Sie können das Hauptmenü der Website nutzen, um schnell ans Ziel zu gelangen.

Die Neulinge sind hingegen diejenigen, auf die Sie sich konzentrieren müssen. Sie kennen Ihre Website nicht. Wenn sie bei ihrem ersten Besuch nicht finden, wonach sie suchen, werden sie vielleicht nicht wiederkommen. Das bedeutet, dass die Hauptfunktion Ihrer Navigation darin bestehen muss, diesen Usern zu helfen, sich zurechtzufinden.

3. Das Menü ersetzt nicht den Inhalt

Es ist leicht, die Navigation der Website als selbsterklärende Karte Ihrer Website zu verstehen. Wenn es eine Karte ist, dann eine, die Sie sorgfältig entfalten müssen. Dies gilt insbesondere für mobile Geräte, wo das Menü aus Platzgründen unsichtbar hinter einem Burger-Symbol versteckt ist.

Verlinken Sie im Text, auf Schaltflächen oder mittels Buttons auf andere Seiten mit weiteren Informationen. Besucher nutzen den Inhalt einer Seite, um festzustellen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Wenn sie etwas lesen, das ihre Aufmerksamkeit erregt, ist es viel schneller, einen Link im Text anzuklicken, als im Menü nach der richtigen Seite zu suchen!

Vergewissern Sie sich, dass der Inhalt einer übergeordneten Seite alle Unterseiten zusammenfasst oder anteasert. Zudem sollten alle wichtige Seiten auf anderen relevanten Seiten verlinkt werden. Das gilt auch für die Startseite, auf der Sie die übergreifenden Themen Ihrer Website vorstellen.

4. Wählen Sie die Navigationspunkte sorgfältig

Das Hauptmenü Ihrer Website sollte kurz, prägnant und unmissverständlich sein. Überlegen Sie genau, welche Themen Sie dort unterbringen wollen. Da es sich in der Regel am oberen Rand der Seite befindet und oft auch beim Scrollen sichtbar bleibt, ist es ein wichtiger Einstiegspunkt für die Navigation auf Ihrer Website.

Versuchen Sie zunächst, die Fragen "Wer?", "Was?" und "Wo?" zu beantworten. Hier sind ein paar Beispiele, die Sie vielleicht in dieser oder ähnlicher Form von Ihrer oder anderen Websites kennen:

  • Wer: Über uns
  • Was: Produkte, Kurse usw.
  • Wo: Laden, Campus, etc.

Vielleicht gibt es sogar eine Antwort auf die Frage "Wie?", z. B. "Registrieren", "Erste Schritte" oder "Support".

Beispiel für den Aufbau der Website-Navigation mit den unterschiedlichen Reitern
Beispiel für die Betitelung der Navigationspunkte.

5. Ausgewogenheit zwischen Allgemeinem und Spezifischem

Um neuen Website-Besucher:innen zu helfen, sollten Ihre Menüpunkte so allgemein gehalten sein, dass sie auch ohne Vorkenntnisse verstanden werden können. Gleichzeitig sollten sie so spezifisch sein, dass sie bei der Wahl des Zielsvorhabens nützlich sind. Dies kann sehr schwer zu perfektionieren sein.

Auch wenn Sie vielleicht nie die perfekte Balance finden werden, sollten Sie< Ihre Annahmen testen und Freunde und Familie als Versuchskaninchen befragen. Menschen, die nur wenig über Ihre Arbeit wissen, eignen sich perfekt, um die Erfahrungen eines echten Nutzers auf einer Website zu simulieren.

Wenn Sie zum Beispiel die Navigationspunkte "Bibliothek" und "Quellen" haben. Was bedeuten sie dann? Eine Bibliothek ist voller Ressourcen. Selbst wenn es Ihnen klar ist, werden die meisten User nicht über den nötigen Kontext verfügen, um dies zu unterscheiden. Es ist besser, diese Wörter nicht für verschiedene Seiten auf derselben Menüebene oder in der Nähe voneinander zu verwenden. Schwer zu unterscheidende Menüpunkte sind verwirrend und stehen Ihren Zielen entgegen.

6. Begrenzen Sie die Anzahl der Punkte in einem Menü

Eine alte Faustregel besagt, dass eine Auswahl auf maximal fünf Punkte begrenzt sein sollte. Wenden Sie diese Richtlinie auf Ihr Hauptmenü an.

Diese Grenze ist kein Naturgesetz und entspricht auch nicht einem Dogma. Sie stellt jedoch die Anzahl der Navigationspunkte dar, die wir Menschen einfach behalten und gleichzeitig vergleichen können. Wenn Sie ein oder mehrere Menüs mit mehr als fünf Einträgen haben, sollten Sie innehalten und überlegen, ob Ihre Navigationsstruktur überarbeitet werden muss. Gibt es bessere Möglichkeiten, die Seiten zu organisieren?

Sollten Sie längere Menüs verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie diese so organisieren, dass die User sie erkennen und nutzen können. Lange alphabetische Listen sind zum Beispiel eindeutig besser als ein ungeordnetes Durcheinander. Ein weiterer guter Tipp: Setzen Sie das wichtige Schlüsselwort an die erste Stelle.

7. User-Fokus auch bei den Untermenüs

Wenn Sie Ihren Website-Usern helfen und sie schnell und mühelos zum Ziel führen wollen, müssen Sie nicht alle Informationen auf einmal präsentieren.

Opfern Sie die Vollständigkeit, um Usern die wichtigsten und am häufigsten gesuchten Informationen zuerst zu präsentieren. Verlinken Sie von Ihren Hauptseiten auf detailliertere Informationen.

Dropdown-Menüs und mehrstufige Untermenüs ermöglichen eine schnelle Navigation, können aber auch in die Irre führen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie von Usern verlangen, dass sie eine Art Prozess durchlaufen, um zur richtigen Auswahl zu gelangen.

Große, umfassende Menüsysteme, die wichtige Informationen verdecken, können Ihre Besucher davon abhalten, die richtige Wahl zu treffen.

8. Einen Weg zurück aufzeigen

Was macht man, wenn man an den falschen Ort gekommen ist? Man sucht nach einem Weg zurück. Vielleicht nicht den ganzen Weg zurück, aber zu einem Ort, an dem man glaubt, die falsche Abzweigung genommen zu haben. Eine gute Website hilft Usern, sowohl dorthin als auch zurück zu gelangen.

Hier sind drei gängige Hilfsmittel, um den Weg zurück zu finden:

  • Breadcrubs sind in die meisten modernen Websites integriert. Dabei handelt es sich um eine horizontale Liste von Links, die unterhalb des Hauptmenüs der Website platziert ist. Diese Listezeigt den Weg zurück zur Startseite, indem sie die hierarchisch absteigenden Seiten der aktuellen Seite auflistet.
  • Home-Button: Fällt die Breadcrumb weg, ist ein Link zur Homepage mittels Button auf der linken Seite des Hauptmenüs sinnvoll. Viele Websites verwenden mittlerweile das Logo der Website als unausgesprochenen "Home"-Link. Ohne Breadcrumb können Sie auch über einen expliziten Home-Button als Reiter nachdenken. 
  • Auflistung alternativer oder verwandter Seiten: Am Ende des Seiteninhalts kann dies ein wirkungsvolles Mittel sein, um User auf der Website weiterzuführen, wenn sie auf der aktuellen Seite nicht gefunden haben, wonach sie suchen - oder wenn sie mehr erfahren möchten. Diese Links bestehen in der Regel aus einer Überschrift und einem kurzen Text, manchmal in Kombination mit einer Illustration. Sie können auch Listen mit verlinkten Seiten oder Artikeltiteln sein
Blau-schwarze Grafik zur Anordnung einer Breadcrumb auf einer Website
Beispiel für eine Breadcrumb mit den Navigationspunkten Home, Über uns, Mitarbeiter.

9. Optimieren Sie Ihre sekundären Menüs

Viele Websites haben mehr Menüs als das optisch auffällige Hauptmenü. Diese anderen Menüs werden als Sekundär- oder Hilfsmenüs bezeichnet. Sie können einem bestimmten Zweck dienen, z. B. der Auswahl einer Sprache, dem Einloggen oder dem Zugriff auf Ihr Benutzerprofil.

Sekundärmenüs können aber auch dazu dienen, schnell auf häufig verwendete Seiten zuzugreifen oder alternative und verwandte Seiten anzuzeigen. Sie können sogar in der Mitte einer Seite erscheinen. Die Verwendung von Sekundärmenüs kann die Benutzerfreundlichkeit verbessern – insbesondere bei umfangreicheren Websites.

Die meisten Websites haben auch Menüs im Footer, die Fußzeile am unteren Rand einer jeder Webseite. Ehrlich gesagt, ist der Footer so wichtig, dass sie einen eigenen Tipp verdient!

10. Der Footer startet den nächsten Schritt

Wenn man auf einer Webseite ganz unten angekommen ist, kann es dann nur noch nach oben gehen? Nein! Der untere Teil einer Seite ist ein erstklassiger Platz Ihrer Website, der voller Möglichkeiten steckt.

User blicken auf den Footer, wenn sie sich die gesamte Webseite angesehen haben. Entweder, weil er oder sie glaubt, auf dem richtigen Weg zu sein, aber noch nicht das Richtige gefunden zu haben oder weil er oder sie die Seite interessant genug fand, um sie ganz zu lesen.

Nutzen Sie die Fußzeile als Ort für gute Ratschläge zu Ihrer Website: Wohin man als nächstes gehen soll. Wichtige Aufforderungen zum Handeln. Zum Beispiel das Abonnieren eines Newsletters. Machen Sie Ihre Fußzeile zu einem Ort, der Ihnen neue Kunden zuführt.


Unsere neuesten Blogbeiträge

Lesen Sie mehr zu toujou und TYPO3, warum SEO gar nicht so schwer ist, goldene Regeln für die Kommunikation und immer wieder Tipps & Tricks für Ihre Website.

alle Artikel

Kategorien