Cookies: »Alles akzeptieren«?
Alles oder Nichts im toujou-Cookie-Consent
Einverständniserklärungen zur Verwendung von Cookies waren in toujou bisher sehr einfach. Da war ein Fenster, drei Checkboxen mit der entsprechenden Vorauswahl der jeweiligen Website und dazu ein OK-Button. Doch seit Jahresanfang gibt es »Einstellungen« oder »Alles akzeptieren« – wird der Datenschutz bei toujou damit jetzt mit den Füßen getreten?
Keine Umstände
Das Einverständnis zur Verwendung von Cookies ist für viele Website-Besucher:innen die erste negative Erfahrung beim Besuch Ihrer Website – so ehrlich wollen wir sein. Der Großteil aller User klickt immer auf »OK« oder »Alles akzeptieren«, sei es nur, um das Dialogfeld zu schließen. Wer sich tatsächlich für die Verwendung von Drittinhalten und Cookies interessiert, wird meist – und nun auch in toujou – über den Button »Einstellungen« fündig. Darunter finden sich die bekannt einfach gehaltenen Einstellungen und ein »OK«-Button zur Bestätigung der Einstellungen.
Der Grund der Änderung
Das Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) »normiert die bisherige Rechtsprechung von EuGH und BGH und stellt (…) klar, dass Cookies (…) eine informierte, ausdrückliche und vorherige Zustimmung (Einwilligung) erfordern. Dies gilt (…) unabhängig davon, ob dabei personenbezogene Daten anfallen.«
Im Grunde ist damit jede Form von Cookies bzw. damit meist auch Drittinhalten in Deutschland wegnormiert. Selbstverständlich bleiben die Konfigurationsmöglichkeiten in toujou erhalten. Bei konsequenter Umsetzung des TTDSG deaktivieren Sie jedoch alle Voreinstellungen, um Ihren Besucher:innen selbst die Wahl zu lassen – wie oben beschrieben, klicken die meisten User auf »OK«.
Für Website-Betreiber:innnen ist diese rigorose Auslegung in den meisten Fällen jedoch nicht »OK«. Mit toujou reden wir dabei nicht über den Verlust von Anzeigenkunden oder den Verlust von Nutzerdaten im eigenen Datenkonzept. Den meisten Betreibern geht es schlicht darum einzuschätzen, ob sich der Aufwand einer Website lohnt (Seitenstatistiken) oder um die Nutzerfreundlichkeit der Seite (bspw. Youtube-Videos werden direkt angezeigt).
Nachsicht mit Unternehmenswebsites: Ein Beispiel
Vielleicht hat Ihr ohnehin chronisch überlasteter Handwerker ein Notfall-Formular auf seiner Website eingerichtet. Er möchte damit schneller und besser für seine Kunden arbeiten und weniger Organisationsaufwand haben. Klingt gut, ist Ihnen aber nicht so wichtig? Dann ärgern Sie sich bitte nicht darüber, wenn er auch während der Arbeit an Ihrer Heizung Telefonate entgegen nehmen muss.
Ein Online-Formular erlaubt die strukturierte Klärung von grundsätzlichen Fragen und benötigt – einmal als E-Mail angekommen – deutlich weniger Zeit, als jedes Telefonat. Was aber, wenn das Formular kaum genutzt wird? Hier freut sich ihr Handwerker über einfache Analysen des Nutzungsverhaltens. Wird das Formular begonnen und nicht versendet? Gibt es einen Schritt zu viel im Formular? Besuchsstatistiken geben aufschlussreiche Informationen und helfen, Websites und digitale Angebote besser zu machen – und dafür sind wir ja hier.
Unzumutbar für Ihre Besucher:innen?
Der toujou-Cookie-Consent ist klar und einfach strukturiert. In maximal zwei Schritten haben Ihre Besucher:innen der Verwendung von Cookies zugestimmt oder sich ebenso klar dagegen entschieden. Was aber, wenn Sie ihnen keine Einwilligung über »Alles akzeptieren« abringen wollen?
In diesem Fall deaktivieren Sie alle Voreinstellungen – im Grunde wie im TTDSG vorgegeben – und blenden den Cookie-Hinweis für alle aus. Ihre Besucher:innen kommen dann in den Genuss einer Website ohne Cookie-Hinweis und das Internet wurde damit wieder ein kleines Stück weniger frustrierend. Ob Sie dabei Statistiken verlieren? Nicht mehr, als wenn Sie auf die aktive Einwilligung der User hoffen. Mit dem TTDSG heißt es tatsächlich Alles oder Nichts – für Ihre Besucher:innen ist es immer »OK«.
Quellen
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